Der vierte Hanbo-Lehrgang im sonnenverwöhnten Leipzig versprach mit zahlreichen Perspektiven im Umgang mit Hanbo und Bokken einen lehrreichen Tag. Dieser Möglichkeit im "kleinen Paris" folgten mehr als 40 Budoka aus 5 Dojos. Vertreten waren neben den Gastgebern des Dojo Fudoshins Leipzig der BSV Adorf, das Dojo Asahi Wurzen, der SSV 1952 Torgau sowie die Jiuka aus dem fernen Heidenau.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde heizte Andreas Neldner (Dojo Fudoshin Leipzig) mit einer straffen Hanbo-Geschicklichkeits- & Kraftübung ordentlich ein, dabei folgte der ein oder andere Hanbo den Gesetzen der Physik, was direkt mit körperlicher Ertüchtigung belohnt wurde – genauso mögen wir das.

Trainiert wurde in 3 Gruppen. So folgten die Budoka den Ausführungen von Richard Schmidt (Präsident der WJJF-D) und Rudi Strobel (Vizepräsident Sport der WJJF-D), welche einen kleinen Einblick in das Kata-Training gaben. Es konnte Bokken gegen Hanbo trainiert werden. Richard Schmidt nahm seine "Little-Johns" an die Hand und gab diesen Hilfestellung bei der Abwehr der schneidenden Samurai unter Führung von Rudi Strobel – die Teilnehmer beklagten keine Verluste jeglicher Extremitäten.

Nebenan gaben sich Torsten Kosuch (Vizepräsident Administration der WJJF-D) und Ulrich Häßner (Technischer Direktor der WJJF-D) die Ehre, ihren Schülern den Umgang mit dem Hanbo im Nahkampf zu vermitteln. Schlag- & Blocktechniken sowie Hebel- & Würgetechniken brachten hier den einen oder anderen zum Schwitzen. Derweil unterwies Steffen Lingslebe (Instructor der WJJF-D) auch die jüngsten Budoka im ersten Umgang mit dem Hanbo als Verteidigungswaffe. Schwerpunkte waren hierbei die kraftlosen Hebeltechniken und die Wahrung des Respektes dem eigenen Trainingspartner gegenüber.

Abgerundet wurde der, von den Teilnehmern als positiv und lehrreich angesehene Lehrgang mit einem ausgiebigen "Cool-Down" unter Leitung von Georg Mark (Heidenau). Man konnte sich bis dahin nicht vorstellen, wie schmerzhaft und entspannend zugleich die Nutzung eines Hanbos als Faszienrolle unter Verwendung des eigenen Körpergewichtes sein kann. Der Autor jedenfalls hatte keinen Muskelkater oder etwaige Verspannungen nach dem Lehrgang.

Zum Schluss gab eine Feedbackrunde für neue Ansichten und Ideen, sowie viel Lob für Organisation und Durchführung eines sehr gelungenen Lehrgangs im Osten der Bundesrepublik. Der ein oder andere Lehrgangsteilnehmer wünschte sich mitunter eine Erweiterung des Programms um den Umgang mit dem Bo – dies wurde als positiv aufgenommen, jedoch weiß der erfahrene Jiuka das zwei halbe Sachen noch lange kein Ganzes ergeben.

Das Dojo Fudoshin Leipzig bedankt sich bei allen Teilnehmern und freut sich auf den nächsten Lehrgang mit alten und neuen Freunden.


Jahr
2017
Autor des Textes
Alexander Nündel